Kinder, wie die Zeit vergeht

Mai 26, 2021

Heute Morgen haben unsere Söhne das letzte Mal gemeinsam als Schüler gefrühstückt und sind zusammen in die Schule gefahren, denn jetzt gerade schreibt unser Älterer seine Englisch-Matura und damit geht seine Schulkarriere zu Ende. Sehr erfolgreich, wie ich als stolze Mutter hinzufügen darf!

Ich kann mich noch genau an seine ersten Schultage erinnern, als seine Schultasche größer war als er und sich seine bevorstehenden zwölf Schuljahre so angefühlt haben, als würden sie nie enden. Und mit heute ist dieser Lebensabschnitt vorbei und die Zeit hat bei allen Beteiligten Spuren hinterlassen – nicht nur an seinem Schulrucksack, der nach neun gemeinsamen Schuljahren nun ebenfalls ausgedient hat.

 

Die Zeit ist schon eine komische Sache, denn einerseits vergeht sie gar nicht (wenn man wie ich auf die Corona-Impfung wartet und es immer noch 2,5 Wochen bis zum Erststich sind) und andererseits wie im Flug (wenn man sentimental darüber nachdenkt, wo die Zeit geblieben ist, als die Kinder noch klein und die Haare noch blond waren.)


Meine Omi hat früher immer gesagt, dass jedes Lebensjahr schneller vergeht, wenn man älter wird. Das fand ich damals echt sonderbar, heute kann ich ihre Worte aber besser verstehen.

Die Zeit verfliegt, die Wochen, Monate und Jahre fließen ineinander und ich verschätze mich immer häufiger, wenn ich darüber nachdenke, wie lange verschiedene Dinge schon her sind. Böse Zungen behaupten, ich verrechne mich absichtlich, dabei habe ich nur einfach das Gefühl, dass es noch nicht so lange her sein kann, dass ich maturiert (32 Jahre), meinen Mann kennengelernt (21 Jahre), mein Lieblings-T-Shirt gekauft (10 Jahre???), mein Unternehmen gegründet (5 Jahre) habe. Die Erinnerungen an diese Augenblicke sind noch so frisch...

 

Ich weiß natürlich, dass die Zeit nicht aufzuhalten ist und dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist. Aber die Änderungen, die mit dem heutigen Tag in unserer Familie Einzug halten werden, sind für mich noch nicht absehbar und machen mich daher ein bisschen unsicher. 

Ich bin daran gewöhnt, zu wissen, wo alle Lieben sind (in den letzten 14 Corona-Monaten meist zu Hause) bzw. wann sie heimkommen und es ist großartig, gemeinsam zu kochen (unser Ältester ist ein exzellenter Koch) und zu Abend zu essen. In Zukunft wird das nicht mehr so selbstverständlich sein – und das ist gut so! Denn das heißt, dass die Öffnungsschritte ein (vorsichtiges) Feiern ermöglichen, die geplante Maturareise stattfinden darf, dem gemeinsamen Urlaub mit der Freundin nichts im Weg steht, der Zivildienst neue Erfahrungen bringen kann und das angestrebte Studium Spaß machen wird. Mutterherz, was willst Du mehr!? Nichts, aber ich muss mich noch daran gewöhnen...

Mein Mann und ich haben uns heute Morgen, nachdem die Jungs das Haus verlassen haben, in die Augen geschaut und festgestellt, dass wir unseren Erziehungsjob bei unserem Großen wunderbar erfüllt haben. Wir können mit Recht stolz, dankbar und glücklich sein und dürfen unseren Sohn nun fliegen lassen. Er wird sein Leben sicherlich meistern und wenn es einmal schwierig werden sollte, weiß er, wo er uns findet, denn wir werden immer für ihn da sein!

 

In diesem Sinne, genießt jeden Augenblick Eures Lebens und seid offen für Veränderungen, sie könnten Euch positiv überraschen!

11 Okt., 2021
Meinen letzten Blogeintrag habe ich mit dem Satz beendet: „Genießt jeden Augenblick Eures Lebens und seid offen für Veränderungen, sie könnten Euch positiv überraschen!“. Und heute, am 5. Jahrestag der Gründung meines Unternehmens, schließe ich direkt an diesen Gedanken an...
Weihnachtsstern mit Adventskranz
17 Dez., 2020
Drei Kerzen brennen am Adventskranz, der Heilige Abend nähert sich mit großen Schritten, doch ich bin noch gar nicht in Weihnachtsstimmung. Letztes Jahr um diese Zeit war meine „unbedingt-vor-Weihnachten-zu-erledigen-Liste“ noch lang. Und heuer? Heuer ist alles anders! Das meiste auf meiner Weihnachtsliste ist abgehakt, denn ich habe gerade so viel freie Zeit wie selten zuvor. Aber es fällt mir nicht leicht, diese coronabedingte geschenkte Zeit aus vollen Zügen zu genießen, weil ich gefühlt zu viel davon habe…
Bildersammlung
13 Okt., 2020
In den letzten Monaten hat sich unser Leben extrem verändert. Die Welt ist im Frühjahr plötzlich bedrohlich und klein geworden, im Sommer haben wir die „neue Normalität“ erlebt. Und nun wird es gerade wieder enger. Die derzeitige Lage belastet mich mehr als zu Beginn der Corona-Pandemie. Meine Stimmung schwankt zwischen Zuversicht und Unsicherheit, zwischen „Das wird schon wieder“ und „Nichts geht mehr“, zwischen Bewegungsraum und Stillstand, zwischen Motivation und Resignation.
Grand Canyon mit Regenbogen
12 Apr., 2020
Die Zeiten sind gerade sehr herausfordernd und verrückt, die Welt befindet sich in einer Ausnahmesituation. Vieles verändert sich, manches war zu erwarten, manches passiert plötzlich und die Auswirkungen auf unser Leben sind groß. Die aktuelle Situation hat nicht nur Einfluss auf uns, sondern auch auf unsere Kinder, Eltern und Großeltern, auf unsere Freunde und Kollegen, auf unsere Heimatstadt, unser Heimatland und auf die gesamte Welt. Das macht uns Angst, denn wir können die Veränderungen, die gerade passieren, nicht abschätzen.
Meditieren vor dem Grand Canyon
16 Dez., 2019
Bis Weihnachten sind es nur mehr wenige Tage und es ist gerade so viel los, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Meine „unbedingt-noch-vor-Weihnachten-erledigen-Liste“ ist erschreckend lang und gleichzeitig merke ich, dass ich schon recht müde und erschöpft bin. Das Jahr war herausfordernd, der Herbst dauert schon lange und irgendwie bleibt gefühlt meist „Meins“ liegen … Wer kennt das nicht?
Schieferplatte mit Kreide
28 Juni, 2019
Es ist heiß, die Schule neigt sich dem Ende zu, die lang ersehnten Sommerferien und damit hoffentlich auch ein paar erholsame Urlaubstage stehen vor der Türe. Wir werden die nächste Woche in Bayern verbringen, um die deutsche Seite unserer Familie und alte Freunde wiederzusehen.
31 März, 2019
Die letzten Wochen haben mir wieder gezeigt, dass sich das Leben stetig verändert und nicht aufhalten lässt. Da nun auch unser Jüngerer ein großer Bursche ist, war es an der Zeit, aus seinem bisherigen Kinderzimmer ein cooles Jugendzimmer zu machen. Auf der Suche nach dem Grundriss seines Zimmers bin ich über mein Horoskop gestolpert, das mir im Jahr 2003 eine ehemalige Arbeitskollegin erstellt hat. Barbara Goldstein hatte sich gerade als freie Schriftstellerin selbständig gemacht und erstellte für die Hauptfiguren ihrer historischen Romane Geburtshoroskope, um zu erfahren, wie diese Personen ticken. Ich fand das damals ganz schön verrückt - aber seither ist viel Zeit vergangen... Als ich das Horoskop nun wieder in die Hand nahm, fiel mir ein, dass ich 2003 wenig damit anfangen konnte, weil es sich so gar nicht mit meinem damaligen Leben in Einklang bringen ließ.
11 Dez., 2018
Weihnachten steht vor der Tür und für meine Familie geht ein intensives Jahr mit vielen Höhen und Tiefen zu Ende. Viele liebe Menschen in unserem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis sind heuer schwer erkrankt oder schon vorausgegangen. Gerade eben habe ich mir gedacht: „Es hört nicht auf!“. Ja, es hört nicht auf! Das Leben ist ein Kommen und Gehen, ein Auf und Ab und Freud und Leid liegen eng nebeneinander.... Der Advent hat seinen Ursprung im lateinischen "adventus" und bedeutet Ankunft/Anwesenheit. Die Adventszeit hat für Christen eine doppelte Bedeutung: Sie bereitet uns sowohl auf die Geburt und Menschwerdung von Jesus - sein 1. Kommen - als auch auf die Wiederkehr von Christus - sein 2. Kommen - am Ende aller Tage vor. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Jesus der Anfang und das Ende ist. Dieser Gedanke ist für mich gerade sehr tröstlich und ich verstehe nun, warum die Adventszeit eine Zeit der dankbaren Erinnerung und der freudigen Erwartung ist.
18 Sept., 2018
Heuer war der Umstieg vom Sommer zum Herbst für mich eine echte Herausforderung, denn unser Familienurlaub in Amerika war so eine besondere Zeit, dass es nicht leicht ist, wieder zu Hause anzukommen. Niemals zuvor waren wir Vier so lange ohne Unterbrechung zusammen: Wir haben im selben Zimmer geschlafen, sind tausende Schritte nebeneinander durch Städte und Nationalparks gewandert, haben 5.200 km im Auto zurückgelegt und dabei einzigartige Erinnerungen und haufenweise Fotos gesammelt. Die glückliche Grundstimmung der Reise ist nun Teil unserer Familiengeschichte und wird stets eine Kraftquelle für uns bleiben. Dass wir nun alle wieder unseren eigenen Tätigkeiten nachgehen und wir uns oft erst zum Abendessen wiedersehen, ist der bekannte Alltag, aber noch sehr ungewohnt. Von all den Orten, die wir besucht haben, hat mich Mesa Verde in Colorado am meisten berührt. Um 550 n.Chr. ließen sich dort Indianer, heute Ancestral Pueblo People genannt, nieder. Sie wohnten zunächst in sogenannten Pit Houses, im Boden eingelassenen Lehmhütten, bauten Kürbisse, Mais und Bohnen an, sammelten Früchte und jagten Wildtiere. So konnten sie trotz der kalten Winter und der wiederkehrenden Dürren überleben. Ihre Kultur und ihre Fertigkeiten entwickelten sich weiter, die Sippen wuchsen und sie bauten Steinhäuser und Dörfer.
27 Juni, 2018
Im Mai war ich mit Freundinnen ein paar Stunden in Salzburg und mein Weg hat mich auch in die Franziskanerkirche geführt, denn dort steht am Aufgang zur gotischen Kanzel ein romanischer Löwe aus dem 13. Jahrhundert, den ich schon mein ganzes Leben lang kenne.
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